"Gott nahe zu sein ist gut für mich ..."  Psalm 73,28

Geistliches Leben? Spiritualität?

Der Begriff "Spiritualität" oder "spirituelles Leben" ist ein Modebegriff geworden. 

Was ist darunter zu verstehen? Jeder hat seine eigene Meinung und jeder meint, etwas darüber sagen zu können oder zu müssen.

Es gibt eine Inflation und eine Flut spiritueller Angebote. 


Wie finde ich zu einem spirituellen, zu einem geistlichen Leben?

Mir hilft ein Wort des heiligen Bernhard von Clairvaux (1090 - 1153):

Du musst nicht über Meere reisen, musst keine Wolken durchstoßen und musst nicht die Alpen überqueren. Der Weg, der dir gezeigt wird, ist nicht weit. Du musst deinem Gott nur bis zu dir selbst entgegen gehen.


Jeder muss seinen eigenen Glaubens - Weg finden.


Für jeden gibt es einen Weg. Gott hat ihn längst ersehen. Wir müssen ihn allerdings oft erst entdecken. Manchmal erschrecken wir, weil der Weg unbekannt scheint, weil wir nicht wissen, wohin er uns führt.

Wir müssen unsere Glaubenswege nicht allein erkunden. Wir können geistliche Begleitung in Anspruch nehmen. Das setzt die Bereitschaft voraus, sich führen zu lassen.

Sich führen lassen bedeutet: das Ruder aus der Hand zu geben, wenigstens eine Zeit lang. Vertrauen ist deshalb eine Grundvoraussetzung für geistliche Begleitung.

Vertrauen wir, wie Abraham vertraut hat, als Gott ihn herausgerufen hat, als Gott ihm neue Wege erschlossen hat.

Das Jesusgebet, die Meditation als Ausdrucksform eines kontemplativen Lebens, ist  für mein geistliches Leben gestaltgebend.

Ich bin auch in Glaubensdingen nicht allein auf diesem Weg. Andere gehen ihn mit. Das zu wissen tut mir gut.

Seit 2004 bin ich Mitglied der “Evangelischen Michaelsbruderschaft” (EMB). Das ist eine geistliche Gemeinschaft, deren Mitglieder nach einer festen Regel leben. Wir nehmen uns jeden Morgen und jeden Abend Zeit zum täglichen Gebet und zur Schriftlesung. Geistliches Leben will verbindlich, also verbindend und tragend zugleich sein.