Innere und äußere Heilung - Gedanken zum 19. Sonntag nach Trinitatis |
Eine Bitte um Heilung und zugleich ein Wort des Vertrauens ist der Wochenspruch aus dem Buch des Propheten Jeremia: „Heile du mich, Herr, so werde ich heil, hilf du mir, so ist mir geholfen!“ (Jeremia 17,14) Deprimierende Erfahrungen und Enttäuschungen haben den Propheten zu diesen Worten veranlasst. Im Auftrag Gottes sollte er sprechen. Aber nichts von dem, was er gesagt hat, ist eingetreten. Jetzt erntet er Hohn und Spott. Niedergeschlagen ist er und am Boden zerstört. An diesem Sonntag sind wir eingeladen, auf die äußeren wie auf die inneren Wunden zu schauen, auf die Anfechtungen, unter denen wir leiden, auf den Schmerz, den wir in uns tragen ebenso wie auf körperliches Leid. Und das alles dürfen wir vor Gott bringen. Wir können diesen Ruf um Heilung, um helfende und heilende Zuwendung auch stellvertretend für die Menschen laut werden lassen, von deren besonderer Not wir wissen und denen das Leid die Lippen versiegelt hat. Dazu ermutigt mich das Evangelium dieses Sonntags. Es erzählt davon, wie vier Freunde einen Gelähmten zu Jesus brachten. Weil sie wegen der Menschenmenge nicht zu ihm vordringen konnten, stiegen sie aufs Dach, deckten es ab und ließen ihren Freund an Seilen durch die Öffnung zu Jesus herunter. Heute sind wir eingeladen, unseren Schmerz und die Not der Menschen, die uns am Herzen liegen, zu Christus zu bringen, dem Arzt der Seelen. Mit den Worten des Propheten Jeremia können wir ihn bitten, zu heilen, was von alleine vielleicht nicht mehr oder nur sehr schlecht heilen kann. Und wir können es in der Gewissheit tun, die schon Jeremia Kraft geschenkt hat: „wenn du,Gott, hilfst, ist mir wirklich geholfen.“ Dieses Wort aus dem Alten Testament verlangt viel Vertrauen. Zu dem werden wir ermutigt. Um Vertrauen, um Glauben dürfen und sollen wir bitten. Gott wartet auf unser Gebet. Gerade jetzt. |