"Gott nahe zu sein ist gut für mich ..."  Psalm 73,28




Das Teufelchen an die Kette legen  - Gedanken zum 21. Sonntag nach Trinitatis 

 

Das Foto zum Wochenspruch habe ich bei der Führung durch eine mittelalterliche Kleinstadt aufgenommen. Es zeigt ein Teufelchen, das auf einem Hausvorsprung sitzt. Wer genau hinschaut, sieht, dass es an die Kette genommen wurde. Man kann ihm anmerken, dass ihm das gar nicht gefällt. Wie soll es denn jetzt seinen Job machen, den Bewohnern des Hauses auf die Nerven gehen, mit den Nachbarn Streit säen, die Türe zuschlagen, obwohl der Schlüssel noch innen steckt oder ähnliches. Der Wochenspruch verrät uns, wie man das Teufelchen an die Leine nimmt. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!“ Leichter gesagt als getan. Das Wort fordert mich heraus. Unsere Phantasie ist gefragt, trotzdem können wir es versuchen, dem Bösen Gutes entgegenzusetzen, dem Streit mit einem Angebot zur Versöhnung begegnen. Es geht nicht um die großen Lösungen für den Weltfrieden. Es geht zunächst einmal darum, Frieden in unseren Häusern zu stiften, in unseren Herzen, das Teufelchen, das sich in unserer kleinen Welt austoben will, an die Kette zu legen. Bitten wir Gott um ein Herz voller Liebe und einen Sack guter Ideen, damit wir uns das gelingt und damit das Teufelchen an der Kette bleibt, wenigstens in unserer kleinen Welt.